Was macht ihr da mit unseren Kindern?

aktueller Artikel auf ZEIT online geht den "Qualitätsstandards" in Krippen auf den Grund...

Nestbau e.V. verurteilt Krippe nicht pauschal. Wir stellen die Bedürfnisse der Kleinsten den Bedingungen einer Einrichtung mit Fremdbetreuung gegenüber, damit Eltern eine faire Chance haben, genau zu überlegen, welche Umgebung und welche Bezugspersonen für ihre Lieben in Frage kommen.

Als Vereinsfrauen haben wir allesamt die Erfahrung gemacht, dass 3 Jahre häusliche Betreuung unseren Kindern durchweg gutgetan haben und wir Eltern (bei allen Fehlern, die wir trotzdem auch gemacht haben und machen) den Grundbedürfnissen unserer Kleinen gut begegnen konnten. Die zitierten Umfragen mit Eltern und Kita-Mitarbeitern (s.u.) scheinen uns in unserer Entscheidung nun zusätzlich Recht zu geben...

Der aktuelle Artikel vom 30.06.16 zeigt, was seit dem Wirksamwerden des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz für jedes 1-jährige Kind in unseren Einrichtungen tatsächlich los ist:

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Ausschnitte aus dem Artikel:

  • Das Papier ist ein Hilferuf. Und nicht der einzige. Überall im Land sehen Kitaleiterinnen, Erzieherinnen und Eltern dramatische Missstände.

  • In Frankfurt schalten die Kitaleiterinnen schließlich die städtische Aufsichtsbehörde ein, weil sie das Wohl der Kinder in ihrer Krippe gefährdet sehen... Erzieherinnen sprechen Kleinkinder schroff an, Windeln werden so selten gewechselt, dass Kinder wund werden und beim Wickeln vor Schmerzen weinen.

  • Wer sein Kind in einem Kindergarten anmeldet, lässt sich auf ein Glücksspiel ein. Den Eltern wird vorgegaukelt, dass ihr Nachwuchs in jeder Kita bestens versorgt ist.

  • Die Wissenschaftler bewerteten 2013 nur sechs Prozent aller Kinderkrippen als gut. In fast sieben Prozent der Krippen und 17 Prozent aller altersgemischten Kindergärten fanden sie die Qualität unzureichend.

  • Viele Eltern scheuen Konfrontationen mit der Kitaleitung und den Aufsichtsbehörden. Sie fürchten, dass ihre Kinder noch mehr leiden, wenn die Eltern als Querulanten gelten.

  • So schieben sie die Verantwortung hin und her. Kita-Mitarbeiter, Träger und Behörden – jeder sieht die Schuld für Missstände beim jeweils anderen.

  • Hinter den vielen kleinen Konflikten verbirgt sich ein großes Strukturproblem. Seit Ursula von der Leyen als Bundesfamilienministerin den Kita-Ausbau anstieß, boomt die Branche...

  • Nötig sei ein Kindergarten-TÜV, der nicht nur die Breite von Türen und die Quadratmeter des Außengeländes misst, sondern auf die Art der pädagogischen Arbeit achtet.

  • Doch die Politik streitet um Geld und Macht. Denn bessere Standards kosten Milliarden. Nach Berechnung der Bertelsmann Stiftung wären zusätzliche 4,8 Milliarden Euro nötig, wollte man die Kitas angemessen mit Personal ausstatten.

  • Das Personal reicht zuweilen nur für einen Notbetrieb. Aushilfen von Zeitarbeitsfirmen bleiben mit Gruppen allein.

  • Das Problem mit dem Personalschlüssel ist nicht nur, dass er zu gering ist, sondern auch, dass er de facto noch weiter unterschritten werden kann: Die Zahl der Erzieher in einer Kita muss nicht jeden Tag den gesetzlichen Vorgaben entsprechen oder wenigstens jede Woche, sondern nur im Jahresdurchschnitt. Fehlzeiten wegen Urlaub, Krankheit oder Fortbildungen werden in die Rechnung nicht einbezogen.

"Die Berichte verdeutlichen, dass die Bevormundung der Eltern in Form der einseitigen massiven finanziellen Förderung der Fremdbetreuung von Kleinkindern (U3) keinerlei sachliche Rechtfertigung im Interesse des Kindeswohls hat.

Auch die Einschränkung der Wahlfreiheit der Eltern, ihre Kinder so zu erziehen, wie sie es für richtig halten, durch diese finanzielle Anreizwirkung ist nicht vertretbar. - Die unabhängig vom Willen der Eltern erfolgende einseitige Förderung der Betreuung in öffentlichen Einrichtungen liegt allein im Interesse der Wirtschaft, da ein größeres Arbeitskräfteangebot ein niedrigeres Lohnniveau ermöglicht." Dr. Johannes Resch  www.familienarbeit-heute.de

Bezogen auf den Personalschlüssel sind wir in Sachsen am schlimmsten aufgestellt. Sollten 3 Krippenkinder von einem Erzieher betreut werden, so fallen bei uns 6,4 Kinder auf einen Betreuer...

Wir wünschen allen Eltern von Herzen, dass sie die Frage nach einer geeigneten Betreuung für ihr Kind nicht auf die leichte Schulter nehmen und sich von der öffentlichen Meinung über U3 nicht blenden lassen.

Autor: Romy Richter

veröffentlicht am

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