Vertrauen aufbauen, verlässlich sein

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich in hässlichen Situationen (z.B. lange Wartezeiten beim Kinderarzt) immer auf meine Kinder verlassen konnte. Warum? Auch sie konnten sich stets auf mich verlassen. Sie hatten die Erfahrung gemacht, dass ich da bin, dass ich mich kümmere, wenn etwas nicht in Ordnung war, dass ich den Tag nach ihren Bedürfnissen plane, dass ich ihnen Ruhe gönne, dass ich mich mit ihnen beschäftige…

Kinder brauchen solche Zeichen von Verlässlichkeit. An ihnen lernen sie, dass sie vertrauen können und dass der andere es gut mit ihnen meint. Im Bewusstsein dieser „wohlwollenden Haltung“  fällt es ihnen leichter, Grenzen zu akzeptieren, sich an Regeln zu halten und sich freiwillig einzufügen in eine Gemeinschaft.

"Ich bin solange da, wie du mich brauchst." kurzer Clip mit Dagmar Neubronner

Mitfühlen

Man verhält sich empathisch, indem man sich in die Rolle und Lage des anderen hineinversetzt. Empathisches Verhalten wird dann erlernt, wenn man es selbst an sich erlebt hat oder ein starkes Empfinden für die Befindlichkeiten des anderen entwickelt hat. Dazu braucht es ermutigende eigene Kindheitserfahrungen oder viel gemeinsam verbrachte Zeit des Kennenlernens.

Im Umgang mit unseren Kindern kann es unsere Sichtweise verändern und uns näher an die eigentlichen Bedürfnisse des Kindes heranführen, sodass wir besser und zielführender auf das Kind eingehen können: Was fühlt es gerade? Womit ist es gedanklich beschäftigt? Was versteht es schon? Welche besonderen Hilfestellungen braucht das Kind, um zurechtzukommen? ... können hilfreiche Fragen sein, um dem Kind Auge in Auge zu begegnen.

Wir reagieren dann nicht von oben herab als herrschende Befehlshaber, sondern Hand in Hand als einfühlsame Begleiter des Kindes, die seinen Wert schätzen und es als gleichwertig annehmen.

Autor: Romy Richter

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