Meine kleine Tochter ist gerade 10 Monate alt. Schon vor ihrer Geburt wusste ich, dass ich auch für sie die vollen 3 Jahre Elternzeit nehmen werde. Doch in diesen Tagen beschäftigte mich immer wieder ein Gedanke: "Würde ich sie mit einem Jahr in die Krippe schicken um wieder arbeiten gehen zu können, würde jetzt auch die Eingewöhnung dafür starten." Meine Tochter ist ein besonders sonniges Wesen, sie lacht viel, fängt an munter drauf los zu brabbeln. Krabbeln will sie noch nicht aber dafür läuft sie schon an zwei Händen. Ich stille sie noch - und das nicht nur am Abend zum Einschlafen. Sie sitzt zu den normalen Mahlzeiten mit am Tisch und bekommt Schnitte, Gemüse und Obst, wie wir Großen. Da sie sich dabei noch nicht ganz satt ist, ist ja klar, doch den Rest holt sie sich bei mir.
Wenn ich sie jetzt zur Eingewöhnung in die Krippe bringen würde, würde das bedeuten, dass ich schon längst hätte abstillen müssen und sie nicht nur Nahrung, sondern auf diese Weise auch Nähe nicht bei mir "tanken" könnte. Sie würde wohl den größten Teil der Zeit in der Krippe einfach dasitzen und die anderen Kinder beobachten, denn welche Erzieherin hat denn bei dem Betreuungsschlüssel genug Zeit um sie auf den Schoß zu nehmen oder geschweige denn mit ihr an den Händen herumzulaufen und die Welt zu entdecken und einfach für sie und ihre Bedürfnisse (neben sauber und satt) da zu sein. Sie kann ja auch noch nicht sagen, was sie möchte oder was ihr gut tun würde, dafür ist sie einfach noch zu klein, sie kann es einfach noch nicht können. Und ihr sonniges Wesen? Das würde sich wahrscheinlich hinter vielen Wolken zurückziehen. Denn in welche Krippe auch immer meine Tochter gehen würde und wieviel Mühe sich die Erzieherinnen noch mit ihr geben würden, sie könnten ihr einfach nicht das geben, was sie braucht - mich, ihre Mama...
