Du hast die Wahl- echt?

Viele Eltern fühlen sich in ihrer Entscheidung zur Betreuung alles andere als frei. Doch offiziell herrscht in Bezug auf die Betreuungsfrage Wahlfreiheit: Eltern können entscheiden, ob sie ihr Kind in eine Einrichtung geben oder lieber zu Hause betreuen.

Tatsächlich aber wird einseitig für die Krippe propagiert und die Unterstützung für die häusliche Betreuung erschreckend reduziert. Sowohl Mütter, die recht schnell in ihren Beruf zurückkehren als auch solche, die gern ungekürzt in Elternzeit gehen, werden schief angeschaut. Und keine fühlt sich wirklich "frei".

Dass Wirtschaft und Politik uns Müttern keine wirkliche Wahlfreiheit lassen, um zu entscheiden, wann wir welche Fremdbetreuung für unser Kind in Anspruch nehmen, sollte uns ernsthaft zu denken geben:

Hintergründe für Krippen

Die Wahl zu haben bedeutet lediglich, entscheiden zu müssen: Welche Betreuung kommt zu welcher Zeit in Frage? Welche Prioritäten setzen wir? Welche Weichen stellen wir für uns und unsere Kinder?

Der Weg des Zuhausebleibens ist mittlerweile ein schwerer Weg: kaum einer spricht darüber und von offizieller Seite ist kaum Unterstützung zu erwarten. Im Gegenteil. Müttern, die gern 3 Jahre zu Hause bleiben wollen, werden Steine in den Weg gelegt: Anträge für finanzielle Unterstützung sind so komplex und verworren, dass man schnell das Handtuch wirft. Ohne den verdienenden Partner an der Seite sieht es gleich ganz schlecht aus. Dazu die Angstmache niemals in den Job zurück zu finden oder eine schlechtere Stelle antreten zu müssen, die Unsicherheit darüber, ob dem Kind nicht doch etwas fehlen wird, wenn es keine außerhäusliche Betreuung und Förderung erfährt...

Weil sich die grundlegenden Bedürfnisse von Kindern und Familien nicht verändert haben, unterstützen wir den Weg der 3-jährigen Erziehungszeit und bieten Müttern damit eine echte Alternative!

Kinder sind alle ganz verschieden und ihre Familien sind es auch. Deswegen sollten Eltern die freie Wahl haben, wenn es um die Entscheidung geht, was für ihre Null- bis Dreijährigen Kinder das Beste ist. Dafür müssen sie kämpfen.

Jesper Juul

Leider lassen sich die Betreuungsmöglichkeiten für unsere Kinder nicht einfach mal ausprobieren. Auch das Ausmaß und die Konsequenzen unserer Entscheidung erfahren wir erst Jahre später.

Romy (Redaktion)

Die Wahlfreiheit der Eltern, ihre Kinder zu Hause zu erziehen und dafür Betreuungsgeld zu beziehen, war bei der Diskussion um die gesetzliche Einführung- selbst bei der Mehrheit der CDU- Frauen nicht erwünscht (...) Seltsam ist, dass sogar unsere skandinavischen Vorbilder die Wahlfreiheit respektieren und ein deutlich höheres Betreuungsgeld bezahlen... Die Familie steht im Fokus des Veränderungswillens unterschiedlicher gesellschaftlicher Kräfte. Dazu gehört neben der Wirtschaft und den Medien in erster Linie die Politik.

Karl-Heinz van Lier in einem Vortrag "Zukunft gestalten für unsere KInder"

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