Das Miteinander zählt...

Erziehung passiert im Miteinanderleben- mit allen Höhen und Tiefen, Rückschlägen, Fehlern und Sternenstunden. Eltern und Kinder erleben sich hautnah- mit ihren Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen. Und mitunter prallen Welten aufeinander, Meinungen gehen auseinander, Kompromisse sind gefragt.  Dabei wechseln (Gott sei Dank!) harmonische Phasen chaotische ab. Jedes Kind und jedes Elternteil bringt anstrengende Launen und Befindlichkeiten ein! Jede Familie ist herausgefordert, eigene Ideale und Werte zu entdecken und zu pflegen. Vergleichen führt oft nicht zum Ziel und dennoch kann ein Erfahrungsaustausch gewinnbringend und bereichernd sein!

Erziehung und Familie lassen sich am besten als Abenteuer begreifen.

Ingrid Jope

Erziehung ist keine Technik, die wir erlernen können wie den Stoff für eine Abschlussprüfung. Erziehung ist ein Geschehen von Herz zu Herz. Erziehung ist zutiefst und allererst Beziehung zwischen Eltern und Kindern.

Czerny

Alles, was als Ausdruck besonderer Beziehung des Kindes zur Mutter gedeutet wird, ist nur die Folge einer erworbenen gegenseitigen Anpassung. Das Kind kennt und würdigt nur denjenigen, der es nährt und pflegt...

1.  Macht euch bewusst, dass ihr eure Familie gestaltet- einzigartig. Und dass ihr ein Leben lang mit dieser Kreation leben werdet… Betrachtet Erziehung nicht als Belastung sondern als großartige Chance, etwas Wertvolles weiterzugeben und die Früchte davon zu ernten.

2. Das tägliche Miteinander "funktioniert" am besten, wenn die Beziehungen untereinander stimmen. Das wirksamste Mittel gegen Erziehungsturbulenzen ist eine stabile, vertrauensvolle Beziehung zwischen Eltern und Kind.

3. Bevor sich Kinder "maßregeln" lassen, brauchen sie die Gewissheit, geliebt zu sein. Wenn sie sich dieser grundsätzlichen Annahme nicht sicher sein können, fühlen sie sich lediglich angegriffen, kleingemacht, "gegängelt" und oft auch unverstanden.

4. Wenn Kinder schwierig werden, sollten Eltern fragen, was dahinter stecken könnte. Es lohnt sich, gedanklich in die Rolle bzw. die aktuelle Situation des Kindes zu schlüpfen und zu versuchen, das kindliche Verhalten aus dieser Perspektive zu betrachten. Hilfreiche Fragen dazu: Mit welchen Fragen/ Problemen beschäftigt sich mein Kind derzeit? Hat es Stress? Steht ein Entwicklungsschritt an? Sind meine Erwartungen gerecht oder überfordere ich mein Kind? Was braucht mein Kind gerade am meisten bzw. was würde ihm helfen, sich besser zu benehmen?

Hinter den meisten "Verhaltensauffälligkeiten" der Kinder steckt eine Botschaft an uns Eltern. Es lohnt sich, der Sache auf den Grund zu gehen.

5. Das Meiste, das Kinder zu Hause lernen, haben sie sich abgeschaut. Sie lernen durch gemeinsames Leben. Sie beobachten genau und haben ihre Ohren überall...was sie sehen, werden sie meist auch übernehmen- Positives und Negatives. Wir Eltern sind ihnen in Allem Vorbild- ob wir wollen oder nicht, ob es uns bewusst ist oder nicht... Erziehung geschieht demnach zumeist "nebenbei".

Und: je stimmiger die Kinder unsere Beziehung zu ihnen erleben, umso lieber werden sie übernehmen, was auch uns wichtig erscheint.

besonders beziehungsfördernd:

Autor: Romy Richter

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