Wer sieht, was ich tue...?

Der Wunsch nach Wertschätzung steckt in uns allen. Berufstätige beziehen ihre Anerkennung zumeist aus ihrem Arbeitsalltag. Aber auch im Ehealltag können und sollten wir lernen, wertschätzend miteinander umzugehen- v.a. dann, wenn der berufliche Erfolg vorerst auf Eis gelegt ist...

Es tut wahrhaftig gut, wenn man sich als Paar unkompliziert aufeinander verlassen kann. Wenn nicht jede notwendige Alltagsverrichtung neu ausgehandelt und abgesprochen werden muss. Wenn man voneinander weiß, wer welche Aufgaben übernimmt, damit das Familienleben gelingt. Die Anforderungen an Familien von heute sind so vielschichtig und schnelllebig, dass es durchaus gewinnbringend ist, als Paar zusammenzuhalten, sich abzusprechen, zu organisieren und anzupacken, wo es gebraucht wird- möglichst ohne lange Diskussionen- jeder in seiner "Kampfzone".

Doch der Weg zwischen dieser Verlässlichkeit hin zur Selbstverständlichkeit ist schmal! Wie schnell laufen wir im Alltag Gefahr, dieses "Eingespieltsein" auf die leichte Schulter zu nehmen und zu übersehen, was es das Gegenüber (egal ob Mann oder Frau) eigentlich kostet! Entbehrung, Zurückstecken persönlicher Wünsche und Freiheiten, Aufschieben von Bedürfnissen, die Last des Alleinverdienens, die übergroße Verantwortung der Familienversorgung, Stress und Sorge um die Zukunft, dazu das Gefühl, dass keiner sieht, was man tut...

Gerade Hausfrauen beklagen, dass scheinbar niemand wahrnimmt und wertschätzt, was sie den ganzen Tag über gewirkt haben. Da kann einem schnell die Lust vergehen! Das Gefühl der Minderwertigkeit und Zurückgesetztheit kann auch zur übersteigerten Selbstdarstellung führen und auslösen, dass die Verdienste des Partners wiederum auch nicht mehr wahrgenommen werden. Dann drehen sich beide bald jeder nur um sich selbst...

  1. Wenn du das Gefühl hast, dass dir Wertschätzung fehlt, rede mit deinem Partner! Wenn du in deinen Beruf zurückfliehst, nur weil du dir mehr Anerkennung erhoffst, ist das nicht die geeignete Motivation. Gib deinem Partner vorher die Chance, zu sehen und wertschätzen zu lernen, was du tust.
  2. Mach dir immer wieder bewusst, dass deine Arbeit an den Kindern, im Haushalt, ..., langfristige Erfolge verspricht. Dass du im Alltag wenig Abrechenbares schaffst, worauf du am Abend zurückschauen kannst- leider. Dennoch ist es unheimlich wertvoll, was du tust.
  3. Setzt euch zusammen und besprecht, was jeder von euch in eure Familie einbringt. Bestimmt entdeckt ihr, dass euch Vieles aus dem Schaffen und Wirken eures Partners bisher gar nicht bewusst ist.
  4. Übt euch in Dankbarkeit über die Dinge, die jeder für die Familie tut und lobt euch auch ganz ehrlich dafür (außer euch wird es sonst niemand tun...)
  5. Männer, ihr seid die einzigen, die ihrer Frau Wertschätzung für die häuslichen Dienste entgegenbringen können. Wenn euch wichtig ist, was sie tut, dann honoriert es bitte auch. Die meisten Frauen, die für ihre Kinder zu Hause bleiben, könnten durchaus auch im Beruf erfolgreich sein. Sie nehmen also bewusst den Verlust von Wertschätzung durch Kollegen und Chefs in Kauf!
  6. Macht von Zeit zu Zeit einen "Check up" und besprecht, wie zufrieden ihr mit euren jeweiligen Aufgaben seid und wo ihr euch mehr Unterstützung oder Entlastung erwartet. Zumeist hat der andere solange keine Ahnung bis wir uns mitgeteilt haben... Warte nicht darauf, dass dein Partner deine Gedanken liest!
  7. Vergesst nicht, dass ihr für Gott unheimlich wertvoll seid- unabhängig von dem, was ihr gerade tut. Bei Gott zählt kein Titel, kein Abschluss. Er liebt dich wie du bist! Und: Mütter sind für Ihn das Größte- sie kümmern sich nämlich um seine Kleinsten!

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