Manipulierbarkeit unserer Kinder

Wenn Kinder in Gruppen betreut werden, müssen sie diszipliniert werden, damit das Miteinander funktioniert. Es braucht Regeln und Absprachen, an die sich alle halten. Das ist notwendig und richtig so.

Für Krippenkinder allerdings bedeutet dies einen deutlichen Einschnitt in die Entwicklung ihrer Individualität.

Je mehr die Kinder-Sammelbetreuung zunimmt, umso mehr nehmen wir auch Individualität und Vielfalt aus der Gesellschaft heraus. Die Institutionalisierung der frühkindlichen Erziehung birgt nicht zuletzt auch das Risiko des ideologischen Missbrauchs.

Ralf Felix Siebler

In den ersten 3 Lebensjahren sind nicht in erster Linie Regeln und Begrenzung gefragt, sondern Ermutigung, Schutz, die Möglichkeit zum Erforschen und Entdecken und die Stärkung der kindlichen Persönlichkeit. Damit Kinder sich gern und freiwillig an die Regeln einer Gruppe halten und ein eigenes Gewissen ausbilden, braucht es empathisches und emotionales Empfinden, das nur durch eine stabile Bindung entwickelt wird.


Felix Honekamp

Eine solche Stärke kritischen Denkens erlangen sie aber nicht in einem Verbund von mehr als zwanzig Kindergartenkindern, die schon alleine aus organisatorischen Gründen idealerweise gleich “ticken”. Diese Stärke erlangen sie zu Hause, wo ihnen beigebracht wird, andere Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion oder auch sexueller Orientierung zu respektieren, und doch die Unterschiede zu sehen, die offensichtlich sind, aber nur zu gerne negiert werden. Und wo ihnen auch Respekt für ihre Belange und Meinungen entgegengebracht wird in einer Art, wie es Erzieherinnen im Kindergarten gar nicht leisten können.

Jesper Juul

Unsere historischen Erfahrungen mit Kindern in „Staatsbesitz“, die in ideologisch fundierten, pädagogisch konformen Tageseinrichtungen großgezogen wurden, sind nicht gerade vielversprechend- um nicht zu sagen beängstigend.

Felix Honekamp

Betreuung in Familien mindert den Einfluss des Staates auf die Erziehung, Betreuung in Familien verstärkt den Familienverbund und die Unabhängigkeit von der “Masse”, Betreuung in Familien bedeutet möglicherweise sogar einen Bildungs-Startvorteil dieser intensiv betreuten Kinder, selbst in Familien, die nicht übermäßig gebildet wirken – für die Kleinen wird es in den allermeisten Fällen ausreichen. Betreuung im Kindergarten dagegen egalisiert all diese Effekte – und egalisiert unsere Kinder: Gleichheit als Ziel der Politik, das macht auch vor den Kleinsten nicht Halt!

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