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"Was hat Wert?"

Wenn ich meinen Wert bisher vorrangig über die Höhe meines Gehaltes, meine berufliche Position, die Anerkennung meines Chefs oder über bestimmte Statussymbole definiert habe, ist die 3-jährige Betreuungszeit meines Kindes eine besondere Herausforderung: Es erwartet mich keine angemessene Entlohnung, der sichtbare Erfolg im Alltag ist eher mäßig, auch Nachtschichten sind abzudecken, mich erwarten mangelnde Anerkennung oder abwertende Meinungen von außen, Titel zählen plötzlich nichts mehr. Und dazu kommen finanzieller Druck und Einschränkung.

Was macht meinen Wert dann eigentlich aus? Was gibt mir noch Sicherheit? Wenn ich weiß, dass Gott mich unendlich liebt, dass ich wertvoll und einzigartig bin, dass selbstlose Liebe der Schlüssel ist und mein Wert nicht durch das bestimmt wird, was andere über mich sagen, was ich anziehe oder was ich alles Tolles leisten kann, dann wird mich die intensive Kleinkindzeit mit meinen Kindern wachsen lassen. Ich habe erleben dürfen: im Verzicht erwartet mich Fülle, das Größte im Kleinsten. Das Leben bekommt eine Tiefe, einen für die Welt nicht (er)fassbaren Reichtum, Lebendigkeit und Intensität. Mein Fokus wird wieder auf das Wesentliche und Unerschütterliche gelenkt. Familie ist ein großer Schatz, der lebenslang bleibt und in die nächsten Generationen weitergereicht wird. Unabhängig vom Kontostand.

Ein hoher Vorgesetzter sagte mir einmal: "Früher dachte ich, wenn ich doch erstmal diese Position erreicht habe oder jene Gehaltsklasse...Aber jetzt weiß ich: je größer das Gehalt wird, umso mehr gibt man aus. Grundlegend ändert sich nichts." Er war in der angestrebten Position angekommen, aber er fühlte sich nicht reicher oder zufriedener.

Als unsere Tochter noch im Kindergarten war, verkündete sie freudestrahlend, überzeugt und voller Stolz: "Meine Mama kauft für mich Anziehsachen immer nur von einer Marke! Da passt alles zusammen!" (Die Marke hieß "ALDI":)

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