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Von Augenringen, Feuchtküssen und anderen Luxusgütern...

Ich kann mich gut an die ersten Monate mit Säugling erinnern: wie scheinbar normale Dinge plötzlich unnormal wirkten... Das Durchschlafen in der Nacht war zu einem unbezahlbaren, weil unerreichbaren Luxusgut geworden. Der heißgeliebte Tee oder Kaffee am Morgen verkam regelmäßig zu einer ungenießbaren, eiskalten Brühe, weil das Baby plötzlich Hunger, Bauchweh oder eine volle Windel hatte. Ich war in der Lage, in wenigen Minuten zu duschen, ohne die Temperatur, geschweige denn den Seifenduft genießen zu können. Unter meinen Augen befanden sich bald schon keine Ringe mehr. Es sah eher aus wie LKW-Reifen.
Ich fragte mich, wie ich das die nächsten Jahre durchstehen soll. Immer wieder stellte ich nach durchwachten Nächten und dem Gedanken „Wer wollte eigentlich Kinder?“ (Ich gebe zu: wir beide!) fest, dass ein kleines zahnloses Lächeln oder ein undeutlich gemurmeltes „Mama“ mein Herz dahinschmelzen ließ wie Schokolade in der Karibiksonne.
Kleine, schmutzige Fingerchen fanden den Weg in mein Gesicht, während ein kleines Mündchen mir einen feuchten Schmatz auf die Wange drückte. Und ich wusste wieder, warum es genial war, Mutter zu sein.
In den ersten drei Lebensjahren geben wir unseren Kindern die Grundlagen mit, die sie benötigen, um irgendwann auf eigenen Beinen stehen zu können. Wenn wir als Mütter und Väter verlässliche Betreuungspersonen sind, bekommen unsere Kinder ein sicheres Urvertrauen und erleben ihre Welt als grundsätzlich positiv. Es ist ein unbezahlbarer Schatz, das erste Wort/Krabbeln oder den ersten Schritt selbst miterleben zu können.

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