Es braucht seine Zeit...

Muttersein ist eine Aufgabe, in die man hineinwächst. Natürlich gibt es Mütter, die schon lange vor der Geburt den Moment herbeisehnen, wenn sie endlich ihr Kind das erste Mal im Arm halten können. Aber es ist ebenso normal, sich anfangs überfordert zu sehen. Elternwerden ist ein Wagnis, auf das wir heute wenig vorbereitet werden. Mir war wichtig, gute Freunde zu haben, die einfach für mich da waren. Die mich nicht mit guten Tipps überhäuften, sondern mich ermutigten, mich unterstützten. Heute ist mir wichtig, werdenden Mamas den Druck zu nehmen, alles perfekt machen zu müssen. Gerade in der Anfangszeit tat es mir gut, mich ganz auf das Baby zu konzentrieren. Und spätestens beim dritten Kind hatte ich verstanden, dass es gut und richtig ist, auch mal um Hilfe zu bitten und mir selbst Pausen zu gönnen. Junge Mütter sehen sich einer Flut von Möglichkeiten und Anforderungen ausgesetzt. Man kann sich nicht vorstellen, dass die einzige Aufgabe, die man tagsüber mit Säugling bewältigen kann, das Wegräumen der Kaffeetasse sein könnte. Und dennoch gibt es diese Tage, an denen das Baby nicht schläft, nur weint und nur auf Mamas Arm sein will. Ich ermutige alle Mamas (und auch Papas!) diese Zeiten bewusst zu erleben. Der Haushalt kann warten. Die Zeit nach der Geburt heißt nicht umsonst Elternzeit. Auch unser Körper braucht Zeit, um sich zu erholen.

Jana (Redaktion)

3 Jahre sind nicht nur für die Kinder optimal, sondern ein geeigneter Zeitraum, um als Mutter „anzukommen“ und alles Notwendige zu lernen, was gebraucht wird und hilfreich ist.

Romy (Redaktion)

Es ist völlig verständlich, dass wir Menschen in neuen Lebenssituationen Angst bekommen und um Hilfe rufen. Wenn uns dann besonnene Mitmenschen wieder ermutigen und uns deutlich mitteilen, dass dieser Lebensprozess durchlebt werden kann und muss, können wir enorme Kräfte mobilisieren und das noch weit entfernte Ufer mit eigener Kraft erreichen… Nicht umsonst können wir von Mitmenschen hören: “Erstaunlich, seit sie ein Kind geboren hat, hat sie sich sehr verändert. Plötzlich setzt sie sich für alle möglichen Dinge ein und kämpft für Sachen, die sie früher überhaupt nicht registrierte oder sogar verurteilt hat.“

Ingeborg Stadelmann